Das Symposion – altertümlich: Gastmahl (moderner: Besäufnis) – gilt als einer der Meisterdialoge Platons. Zentrales Thema ist die Liebe, deren Definition den Teilnehmern des Symposions erkennbar schwer fällt. Auf dem Höhepunkt trägt Diotima, eine Priesterin, die zentrale Definition vor: Liebe ist ein brennendes und unaustilgbares Streben zu „X“. – Dieser Platzhalter kann für vieles stehen – für Menschen, aber auch für Objekte und Lebensziele, die uns in ihren Bann schlagen, sodass wir nicht mehr von ihnen ablassen wollen.
Platon stellt dieses Streben kritisch zur Diskussion: Wonach streben wir wirklich? Ist jedes Liebesobjekt gleichwertig, oder gibt es ein „besser“ und „schlechter“? Sind das psychologische oder ethische Kategorien – oder beides?
Der Dialog ist in erster Linie eine Diagnose menschlichen Verhaltens. Die Pointe: Wer versteht, wie und warum er*sie liebt, ist dem Geliebten nicht mehr blind ausgeliefert. Die höchste Erkenntnis besteht laut Platon darin zu erkennen, dass eigentlich nicht wir wählen, was wir lieben – sondern dass die Liebe immer schon selbst „gewählt“ hat: Liebe ist Streben nach dem Guten. Wenn wir uns ihr hingeben, kann sie uns über die Schönheit zur Idee des Guten führen – eine Erfahrung, die uns innerlich verwandelt.
Im Kurs begeben wir uns auf eine gemeinsame Erkenntnissuche: Was bedeutet Liebe nach Platon? Was lehrt uns der literarisch gestaltete Dialog über sein Denken?
Wir lesen gemeinsam – Vorkenntnisse sind nicht nötig. Alle sind herzlich willkommen!
📌 Termine: donnerstags, 18:45-20:45 Uhr, 2-wöchentlich
Kosten: 15–30 € / Termin (je nach den eigenen finanziellen Möglichkeiten)
Ort: Wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Die Teilnahme ist auch online möglich (hybrid)
Anmeldung: per Email an inspiration-philosophie@online.de
Der Kurs wird geleitet von:
- Anna Lambertz-Rohstock, Doktorandin am Philosophischen Seminar der Uni Heidelberg
- PD Dr. Max Rostock, Privatdozent am Philosophischen Seminar.
Wir freuen uns auf den Austausch!
Anna & Max