Selbstbestimmung oder Gender-Ideologie?
Details
Am 23. August hat das Bundeskabinett das Selbstbestimmungsgesetz gebilligt. Durch das neue Gesetz, das das bisherige Transsexuellengesetz ablösen soll, sollen Menschen künftig die Möglichkeit haben, ihren Geschlechtseintrag im Personenregister – ohne weitere Bescheinigungen (z.B. durch einen Arzt) – ändern zu lassen. Auch Minderjährige sollen, ab 14 Jahren einen solchen Antrag stellen dürfen (allerdings bedarf es der Zustimmung der Sorgeberechtigten).
Doch nicht alle sind mit dem Gesetzentwurf zufrieden. Sie sprechen von einer Gender-Ideologie, die von immer mehr Menschen verlangt, sich ihr anzupassen oder sogar unterzuordnen. In Großbritannien z.B. wurde entschieden, dass die größte Genderklinik (Tavistock-Klinik) schließen muss, nachdem Ärzte und Psychiater wegen der rapide steigenden Geschlechtsumwandlungen bei Kindern und Jugendlichen Alarm geschlagen hatten. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der geschlechtsangleichenden Operationen bei Kindern und jungen Erwachsenen in den letzten Jahren vervielfacht (von 54 im Jahr 2007 auf 917 im Jahr 2022).
Schon immer waren die Debatten über Sex, Geschlecht und Geschlechteridentitäten ein zentraler und wichtiger Teil menschlicher Freiheitsbestrebungen. Aber was ist, wenn eine neue Gender-Ideologie, wie die Kritiker sagen, Menschen in starre Schubladen steckt, statt sie zu befreien? Während die einen von einer Entwürdigung z.B. nichtbinärer Menschen sprechen, beklagen andere eine Einschränkung ihrer Meinungsfreiheit und die Beeinträchtigung von Schutzräumen für Frauen.
Sprecher:
- Julian Marius Plutz, freier Journalist
- Sabine Beppler-Spahl, Vorsitzende des Freiblickinstituts, Redakteurin bei Novo und Deutschlandkorrespondentin von spiked
Literatur:
- Novo: Die Transition der Selbstbestimmung
- Novo: Frau ist nicht gleich „Frau“
- WELT: „Es wird ein regelrechter Kulturkampf gegen unsere Existenz geführt“
- Welt: „Wir traditionellen Transsexuellen sind quasi die Ewiggestrigen“
- SCHWULISSIMO: Selbstbestimmungsgesetz kommt! Kritik kommt von Befürwortern und Gegnern
