An diesem Abend wird es vor allem darum gehen, wie wir Menschen mit kontroversen Ansichten empathisch begegnen können. Wie wir im Kontakt mit ihnen bleiben können, auch wenn sie in manchen Bereichen andere – vielleicht fundamental andere – Werte haben.
Wichtig: Es geht an diesem Abend nicht um politische Bewertung oder um die Frage, wann es vielleicht nötig ist, klar Stellung zu beziehen. Der Fokus liegt auf unserem inneren Erleben.
Wir nutzen das Modell der Inneren Familie (IFS) – ein therapeutischer Ansatz, der davon ausgeht, dass wir aus verschiedenen inneren Anteilen bestehen. Jeder dieser Anteile hat eine Geschichte, hat Bedürfnisse oder Überzeugungen.
Manche unserer Anteile halten mit Nachdruck an bestimmten Meinungen fest.
Das können etwa kindliche Anteile sein, die sich früher in schwierigen Situationen allein gelassen, beschämt oder unsicher fühlten.
Oder jugendliche Anteile, rebellisch und idealistisch – die unserem Leben Sinn und Struktur gaben.
Auch beschützende Anteile können sehr starr sein, weil sie ganz fokussiert verletzliche Seiten in uns behüten wollen.
Das gilt natürlich auch für unser Gegenüber:
Der Mensch, der aus unserer Sicht verwerfliche Ansichten äußert, besteht ebenfalls aus vielen Teilen. Vielleicht gibt es hinter der Haltung Unsicherheiten, Ängste, Erfahrungen von Entwertung.
Und vielleicht gibt es auch ganz andere Teile dieses Menschen, die wir mögen und schätzen – die uns aber verborgen bleiben, weil der Konflikt zu sehr im Vordergrund stand.
Diese Sichtweise kann helfen, offen zu bleiben – und in Kontakt mit anderen, menschlicheren Anteilen des Gegenübers zu kommen.
Vielleicht entsteht in der Folge etwas mehr Verständnis für den anderen.
Vielleicht gelingt es uns auch, an manchen Punkten unsere eigenen Ansichten und Überzeugungen etwas weniger stark festzuhalten.
Es geht nicht darum, alles zu relativieren!
Im Gegenteil: Wer sich selbst besser versteht, kann auch bewusster entscheiden, wo politische Klarheit oder Aktion wichtig ist – und wo es eher um Verbindung und Zuhören geht.
Es ist eine offene kleine Gruppe, im Schnitt kommen 6 bis 8 Teilnehmer*innen, die meisten davon allerdings nicht über meetup.
Fühlt Euch herzlich willkommen!