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Digital Academy of Behavioral Economics 2023: Daron Acemoglu & Gerhard Fehr

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Patrick A.
Digital Academy of Behavioral Economics 2023: Daron Acemoglu & Gerhard Fehr

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Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, warum Länder wie die Schweiz, Österreich und Deutschland reich sind, während Länder wie Burundi, Südsudan und Mosambik in Armut versinken?

Nein, nicht die geografische Lage soll entscheidend sein, sondern die hohe Qualität der Institutionen in diesen Ländern – sie sind ein zentraler Wohlstandsfaktor. Zu diesem Ergebnis kommt der renommierte Professor am US-amerikanischen MIT und Bestseller-Autor („The narrow corridor - States, Societies and the Fate of Liberty“) Daron Acemoğlu in seinen unzähligen wissenschaftlichen Arbeiten. Mit seiner Forschung zeigte er, dass „inklusive“ Institutionen, die es allen Bürgern ermöglichen, ihre Rechte und Möglichkeiten voll auszuschöpfen, einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes und zur Verringerung von Armut leisten können.

Doch was sind „inklusive“ Institutionen?
Diese ermöglichen es allen Bürgern, ihre Rechte und Potenziale voll auszuschöpfen, unabhängig von ihrem ethnischen oder sozioökonomischen Hintergrund. Sie schaffen eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger am politischen und wirtschaftlichen Leben des Landes. Beispiele für „inklusive“ Institutionen sind unter anderem eine unabhängige Justiz, eine freie und offene Medienlandschaft, ein starkes Sozialsystem und eine gute Bildungspolitik. Sie stellen sicher, dass alle Bürger Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen sowie Ressourcen haben und darüber hinaus ihre Talente und Fähigkeiten entwickeln können. Beispiele für Länder mit „inklusiven“ Institutionen sind Schweden und Dänemark, aber auch Singapur.

Im Gegensatz dazu stehen laut Acemoğlu „ausschließende“ Institutionen, die bestimmte Gruppen von Bürgern benachteiligen und/oder die Rechte und Freiheiten der Bürger einschränken. Damit behindern sie die wirtschaftliche Entwicklung – und das kann nicht nur zu Armut führen. Beispielhaft dafür steht Nordkorea, ein Staat, in dem alle Aspekte des Lebens der Bürger kontrolliert und diese in ihren Rechten und Freiheiten stark beschränkt werden.

Befindet sich die USA in einer Abwärtsspirale?
Steht die USA seit Jahrzehnten für den Schutz der Rechte und der Freiheiten der Bürger, so bröckelt dieser Nimbus. Die Qualität der Institutionen nimmt in den letzten Jahren deutlich ab – und das hat schon heute Folgen für die große Mehrheit der Bevölkerung: Zum Beispiel zeigt sich mittlerweile, dass der Bildungsabschluss einen immer größeren Einfluss auf die Lebenserwartung hat. 25-jährige US-Bürger mit einem Bachelor hatten 2020 eine 7,9 Jahre höhere Lebenserwartung als jene ohne eine Universitätsabschluss. Im Jahr 1992 war dieser Gap nur 2,6 Jahre. Zudem werden auch die innenpolitischen Probleme des Landes immer größer. Der Sturm auf das Kapitol der Vereinigten Staaten am 6. Januar 2021 ist dafür ein beeindruckendes Beispiel. Die gute Nachricht ist: Ein schlechtes institutionelles Umfeld kann verbessert werden – die Verhaltensökonomie zeigt aber, dass Verbesserungen erheblich mehr Zeit benötigen als Verschlechterungen.

Wir freuen uns schon auf eine spannende Diskussion mit Daron Acemoğlu, der im Rahmen seines Vortrages sein neues Buch „Power and Progress - Our Thousand-Year Struggle Over Technology and Prosperity“ präsentieren wird, das noch im ersten Halbjahr 2023 erschienen wird.

Sie sind herzlich zur Digital Academy of Behavioral Economics am Mittwoch, 15. Februar 2023 um 18.30 eingeladen!

Über folgenden Link können Sie sich kostenlos registrieren: https://us02web.zoom.us/webinar/register/8516758794044/WN_WlR22HfCT4WabTowZTzreQ

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